Die andere Wut: Hochsensibilität und emotionale Ausbrüche bei Kindern

Hochsensibilität und wut

Eine tiefergreifende Betrachtung der Wutausbrüche

Du kennst es bestimmt auch: Das MEHR an Wut, die SpitzenWut, die Rage- die hochsensible Kinder manchmal erleben.

Vielleicht bist du als Elternteil selbst bereits mit dieser anderen Wut konfrontiert worden oder dein hochsensibles Kind zeigt seit langem solche Wutausbrüche.

Es ist wichtig zu verstehen, dass herkömmliche Ratschläge und Tipps gegen die Wut bei hochsensiblen Kindern oft nicht wirken.

 

In diesem Artikel werde ich dir erklären,

* warum das so ist und

* wie du deine Kinder besser verstehen und

* während solcher emotionalen Zusammenbrüche begleiten kannst.


Diese Wut verstehen

Unterschied zwischen Wut im Kleinkindalter und DER Wut bei hochsensiblen Kindern:

Hochsensible Kinder erleben einen emotionalen Zusammenbruch in solchen Momenten.

Nora Imlau sagt in ihrem Buch: "Sie machen kein Drama, sie erleben eins."

Die Wut entlädt sich, da das Kind überreizt ist durch zu viele Eindrücke und Erlebnisse über den Tag hinweg.

Eltern berichten oft von Verzweiflung und Hilflosigkeit, da das Kind in diesem Moment einfach nicht anders reagieren kann-

wie in einem Nebel, nebensiech stehen, ganz andrer Menschen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass du in diesem Moment nichts tun kannst, außer ruhig die Situation zu beobachten und

darauf zu achten, dass dein Kind sich selbst oder andere nicht verletzt.

Um diese Momente gut zu begleiten musst Du wissen, was deinem Kind gut hilft gegen den Stress, gegen die Anspannung. 

Ist Bewegung, ein Rennspiel nach demKindergarten? 

Oder ist es einen Moment kuscheln?

 Sind es unerfüllte Bedürfnisse, die beglichen werden müssen, damit es deinem Kind wiederbesser geht und 

es mehr Kapazitäten hat, sich seine emotionale Überreizung zu kümmern?

Und wenn dein Kind es zulässt, kannst Du mit ihm natürlich über das Geschehene sprechen:

über seine Gefühle, über seine Erlebnisse. 

 

Denn grade wenn die Kinder am Vormittag nicht durch dich betreut sind: in der Schule oder in der Kita untergebracht sind, hast du nicht die Möglichkeit, frühzeitig einzugreifen. 

Manchmal ist es genau dann zu spät, wenn du dein Kind abholst- Genau dann bricht der Damm. 

 

Und manchmal haben wir Glück, mit den Kindern noch nach Hause zu kommen,

manchmal passiert schon der Zusammenbruch auf dem Weg zum Auto oder im Auto oder auf dem Weg nach Hause. 

 

Viele, viele Kinder bringen ihre eigenen Beruhigungsstrategien mit sich:

Manche reden, manche singen, manche wollen einfach gar nicht angesprochen werden und halten die ganze Zeit den Mund. 
Andere wiederum brauchen Bewegung. 
Und es macht durchaus Sinn, da noch mal nach links und rechts zu gucken (kreativ zu werden),

wie Du deinem Kind helfen kannst, Anspannung abzubauen, damit ihr ein bisschen hinter die Fassade gucken könnt und der Wut ein bisschen den Raum nehmen könnt, indem das ihr Überreizung abbaut und der emotionale Zusammenbruch nicht allzu groß wird. 

Wie du damit umgehen kannst

Tipp 1:

Verstehe und akzeptiere, dass du in diesem Moment nichts tun kannst.

 

Es mag frustrierend sein, aber es ist wichtig anzuerkennen, dass du dein Kind in solchen Momenten nicht aus der Wut herausholen kannst. Sei ein stiller Beobachter, achte darauf, dass niemand verletzt wird, aber versuche nicht, die Wut zu bekämpfen. Es ist ein natürlicher Ausdruck der überreizten Emotionen deines Kindes.

 

Tipp 2:

Hilf deinem Kind im Vorhinein, die Überreizung zu vermeiden.

 

Es ist möglich, im Vorfeld dafür zu sorgen, dass dein Kind nicht überreizt ist und somit auch nicht in solche emotionalen Zusammenbrüche gerät. Beobachte dein Kind und finde heraus, was ihm gut tut, um Stress und Spannung abzubauen.

Ist es Bewegung, ein Spiel nach dem Kindergarten oder ein Moment des Kuschelns?

Sorge dafür, dass die Bedürfnisse deines Kindes erfüllt sind und es genügend Ruhe und Ausgleich bekommt.

Tipp 3:

Spreche mit deinem Kind über seine Gefühle und Erlebnisse.

 

Wenn dein Kind es zulässt, ist es hilfreich, über das Geschehene und seine Gefühle zu sprechen. Besonders, wenn du dein Kind nicht den ganzen Vormittag betreust, sondern es in der Schule oder im Kindergarten ist, hast du möglicherweise nicht die Möglichkeit, frühzeitig einzugreifen. Manchmal bricht die Wut genau dann aus, wenn du dein Kind abholst. Versuche mit deinem Kind über seine Erlebnisse und Gefühle zu sprechen, um ihm Raum zu geben, sich auszudrücken und die emotionale Überreizung zu verarbeiten.

 

Tipp 4:

Finde passende Berührungsstrategien für dein Kind.

Jedes Kind hat unterschiedliche Berührungsstrategien, um Spannung abzubauen. Manche reden viel, andere singen oder wollen einfach nicht angesprochen werden. Wieder andere brauchen Bewegung. Beobachte dein Kind und finde heraus, was ihm hilft, Anspannung abzubauen. Finde zusammen mit deinem Kind Wege, um hinter die Fassade zu schauen und die Wut zu verringern, indem ihr die Überreizung abbaut.


Fazit:

 

Die andere Wut bei hochsensiblen Kindern ist eine Herausforderung für Eltern.

Es ist wichtig zu verstehen, dass herkömmliche Tipps oft nicht funktionieren und du dein Kind in solchen Momenten nicht aus der Wut herausholen kannst.

Konzentriere dich darauf, dein Kind im Vorhinein zu unterstützen, die Überreizung zu vermeiden.

Finde Wege, um mit deinem Kind über seine Gefühle zu sprechen und ihm Raum zu geben, seine Emotionen auszudrücken.

Achte auf die Beruhigungsstrategien deines Kindes und finde passende Wege, um Spannung abzubauen.

Mit diesem Wissen kannst du dein Kind besser verstehen und begleiten, während es mit solchen emotionalen Zusammenbrüchen umgeht.